Strafen von bis zu 1 Mio. Euro: Spanien verabschiedet Werbeverbot fürs Online-Glücksspiel
Posted on: 04/11/2020, 10:36h.
Last updated on: 04/11/2020, 10:42h.
Die spanische Regierung hat mit der heutigen Ver?ffentlichung im Boletín Oficial del Estado (BOE) das neue Gesetz zur Beschr?nkung der Werbung für das Online-Glücksspiel verabschiedet. Dieses verbietet die Online-Glücksspiel-Werbung mit wenigen Ausnahmen. Bei Versto? sollen Strafen von bis zu 1 Mio. Euro verh?ngt werden k?nnen.
Das Dekret sieht in seiner endgültigen Version [Seite auf Spanisch] das Verbot der Werbung für das Online-Glücksspiel in allen Medien mit Ausnahme der Zeit von 1:00 Uhr bis 5:00 Uhr morgens vor. Damit sind Werbeanzeigen au?erhalb dieses Zeitrahmens sowohl in Radio, Fernsehen und gedruckter Presse als auch in Online-Newsportalen und sozialen Medien verboten.
Bislang betrifft das neue Dekret nur die Werbung für Online-Glücksspielanbieter. Wie die spanische Presse berichtet, prüfe die Regierung jedoch eine Ausweitung auf landbasierte Wettbüros. Zudem sei die Regulierung von Videospielen, insbesondere von Lootboxen, geplant.
Wie Verbraucherschutzminister Alberto Garzón gestern in einer Pressekonferenz ausführte, dürften ?berühmte Personen“ nun nicht mehr an Glücksspielwerbung mitwirken:
Berühmte Personen dürfen weder Werbung für Glücksspiel und Wetten machen, noch an dieser teilnehmen, denn wir sollten uns im Klaren darüber sein, dass diese berühmten Personen einen gro?en Einfluss, vor allem auf Minderj?hrige, ausüben. Denken wir nur an bekannte Fu?baller, berühmte Pers?nlichkeiten oder gar an fiktionale Charaktere…
Zudem sind ab jetzt Willkommensboni und andere Promotionen verboten, laufende Promotionen müssen bis zum 1. Mai 2021 beendet werden. Boni dürfen nur noch Kunden angeboten werden, die bereits seit mindestens einem Monat ein Konto bei einem Online-Glücksspielanbieter und den Identifikationsprozess abgeschlossen haben. Zudem müssen sie zuvor mindestens drei Einzahlungen geleistet haben und Boni dürfen das Limit von 100 Euro nicht überschreiten.
Umstrittenes Verbot des Sponsorings durch Glücksspiel-Anbieter
Verboten ist ab jetzt auch der Abschluss von Sponsoring-Vertr?gen zwischen Sportvereinen und Online-Glücksspiel-Anbietern. Fu?ballvereine hatten für bestehende Vertr?ge um eine übergangsfrist von drei Jahren gebeten, um andere Sponsoren finden zu k?nnen.
Wie Verbraucherschutzminister Garzón jedoch schon in der vergangenen Woche ankündigte, wird die übergangsfrist nun nur noch bis zum Ende dieser Saison gew?hrt. Damit müssen s?mtliche bestehende Sponsoringvertr?ge sp?testens zum 30. August 2021 beendet werden.
Glücksspielanbieter, die sich nicht an das nun gültige Werbeverbot halten, müssten mit Strafen zwischen 100.000 und 1 Mio. Euro sowie dem Entzug der Glücksspiellizenz rechnen.
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