Einigung im Trinkgeldstreit: Casinobetreiber Wynn zahlt Croupiers 5,6 Mio. USD
Posted on: 31/03/2021, 02:23h.
Last updated on: 31/03/2021, 02:23h.
Casinobetreiber Wynn Resorts Ltd. wird im Rahmen eines Vergleichs rund 5,6 Mio. USD (ca. 4,8 Mio. Euro) an ehemalige und aktuelle Dealer seiner Casinos auszahlen. Dies berichtet das US-Magazin Las Vegas Review-Journal unter Berufung auf Gerichtsdokumente. Der Einigung vorausgegangen war ein jahrelanger juristischer Streit über eine Vorgabe des Konzerns, nach der Croupiers ihre Trinkgelder mit Vorgesetzten zu teilen h?tten.
?Zufriedenstellender Abschluss“ nach 15 Jahren
Nach rund anderthalb Jahrzehnten scheint der Streit zwischen Glücksspielbetreiber Wynn Resorts und der Vereinigung der für ihn t?tigen Dealer beigelegt zu sein. Laut Las Vegas Review-Journal [Seite auf Englisch] hatte der U.S. District Court in Nevada die Einigung bereits am vergangenen Freitag besiegelt. Diese besagt, dass das Casino-Unternehmen rund 1.000 Casino-Dealer mit insgesamt rund 5,6 Mio. USD entsch?digt. Ein Konzernsprecher kommentierte am Dienstag:
Wir freuen uns, dass alle Parteien zusammengearbeitet haben, um eine L?sung zu finden und diese Angelegenheit zu einem zufriedenstellenden Abschluss zu bringen.
Im Jahr 2006 hatte der mittlerweile aus dem Gesch?ft ausgestiegene Unternehmensgründer Steve Wynn verfügt, dass die Dealer an den Tischen seiner Casinos ihre Trinkgelder mit ihren Vorgesetzten zu teilen h?tten. Zeitgleich hatte er die Position der Teamleiter geschaffen. Diese vereint seither die bis dato getrennten Aufgaben der Pit-Manager und Floor-Leiter in den Casinos.
Medianangaben zufolge habe der Casinomogul gefürchtet, dass die Einkünfte der Dealer die ihrer Vorgesetzten bei weitem übertreffen k?nnten und somit nicht genügend Anreize bestünden, als Teamleiter zu arbeiten.
Entsch?digung f?llt mager aus
Wynn selbst hatte in Bezug auf die Regelung erkl?rt, dass sich die Teamleiter ebenso intensiv um die G?ste kümmerten wie die Dealer, im Gegensatz zu diesen jedoch für vier Tische statt nur für einen verantwortlich seien.
Bereits mit Inkrafttreten der Regelung hatte die Vereinigung der Wynn Dealer rechtliche Schritte eingeleitet, unterlag Wynn jedoch 2010 vor dem Nevada State Court. 2013 klagten die Croupiers erneut, mussten sich aber 2014 wieder geschlagen geben. 2016 hob ein Berufungsgericht das Urteil zugunsten des Casino-Betreibers auf, im Jahr 2018 wies der Supreme Court die erneute Berufung Wynns ab.
Wie das Review Journal berichtet, müssten Anwaltskosten von rund 1,4 Mio. USD von dem nun erstrittenen Geld gedeckt werden. Zudem fl?ssen je 10.000 USD in die Verfahrenskosten, an einen Mediator und an die beiden Dealer, die den Prozess ursprünglich angestrengt hatten. Umgerechnet auf die verbliebenen rund 1.000 beteiligten Dealer bedeute dies eine Entsch?digung von weniger als 4.170 USD pro Person.
Wynn-Dealer hatten zuvor berichtet, für Stundenl?hne zwischen 5 und 8,75 USD/Stunde an den Spieltischen zu stehen. Die Trinkgeld-Regelung von Multi-Milliard?r Wynn, so eine der Kl?gerinnen im Jahr 2018 Medien gegenüber, habe sie w?hrend ihrer 13-j?hrigen Anstellung rund 150.000 USD gekostet.
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