Baden-Württemberg: Petition des Automaten-Verbandes erreicht Stimmenziel
Posted on: 04/02/2022, 11:24h.
Last updated on: 04/02/2022, 02:28h.
Der Automaten-Verband Baden-Württemberg fordert die Landesregierung derzeit in einer Online-Petition auf, ein ?faires Landesglücksspielgesetz“ zu beschlie?en. Nun hat die Spielhallen-Petition das erforderliche Quorum von 21.000 Stimmen erreicht.
Initiator der der am 16. Februar endenden Online-Aktion ist der erste Vorsitzende des Automaten-Verbandes Baden-Württemberg, Dirk Fischer . Mit Erreichen des Quorums leitet die Plattform openPetition die Petition an den Landtag in Stuttgart weiter. Dieser wird sich damit erneut mit den gesetzlichen Mindestabst?nden zwischen Spielhallen und Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie untereinander auseinandersetzen müssen.
Seit dem Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags im Sommer 2021 müssen staatlich lizenzierte Spielhallen einen Mindestabstand von 500 Metern Luftlinie zu Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie untereinander einhalten. Dem Automaten-Verband zufolge seien dadurch rund 8.000 Arbeitspl?tze im Bundesland bedroht. Da Baden-Württemberg ebenso wie die anderen Bundesl?nder diesen Passus im Gesetz individuell auslegen k?nnten, fordert die Automaten-Branche vom Land, die in den Spielhallen bestehende Qualit?t und den Spielerschutz h?her zu werten als die vorgesehenen Mindestabst?nde.
Abstandsprinzip in Zeiten des Online-Glücksspiels rückst?ndig
Die Regulierung nach dem Abstandsprinzip sei vor allem vor dem Hintergrund der Legalisierung des Online-Glücksspiels ?rückw?rtsgewandt“. So hei?t es in der am 16. Februar 2021 gestarteten Petition:
W?hrend im Bereich der staatlich konzessionierten Spielhallen ein Kahlschlag droht, hat der Landtag am 3. Februar [2021; Anm. d. Red.] den Glücksspielstaatsvertrag 2021 ratifiziert. Damit schafft er zum 1. Juli 2021 die Grundlage für die Legalisierung bisher illegaler Online-Glücksspiele, wie Online-Casinos, virtuelles Automatenspiel und Online-Poker. Online-Glücksspiele sind für VerbraucherInnen immer und überall verfügbar. Zudem werden die Online-Angebote per Gesetz nicht nach Mindestabst?nden, sondern einzig nach der Qualit?t des Angebots reguliert.
Das Argument der Qualit?t, so die Forderung der Petition, sollte auch für Spielhallen angewandt werden. Befürworter argumentieren, durch die Schlie?ung von Spielhallen durch die Mindestabst?nde drohe die Abwanderung von Problemspielern ins Online-Glücksspiel, wo ?keine Suchtpr?vention betrieben“ werden k?nne.
Zudem sei es Kindern und Jugendlichen nahezu überall und jederzeit m?glich, das Internet zu nutzen, wo keine Kontrolle gegeben sei. Anders als bei Spielhallen seien dagegen Gastst?tten, in denen Alkoholsucht drohe, auch ?keine 500 Meter voneinander entfernt.“
Gegenargumente zur Petition dagegen bringen die Forderung an, grunds?tzlich alle Spielhallen zu schlie?en. Die Existenz der Betreiber sei dahingehend als ?nachrangig“ betrachten.
Wie der Automaten-Verband in der Petition erl?utert, sind jedoch keineswegs nur die Betreiber betroffen. Bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen handele es sich zu 75 Prozent um Frauen, die h?ufig über 50 Jahre alt seien und die sich fragen würden, wo sie arbeiten sollen, wenn ?ihre Spielhalle“ schlie?en müsse.
Ob die Petition vor dem Landtag tats?chlich zu einer ?nderung der Glücksspielgesetze und zur Abschaffung der Mindestabst?nde führen wird, bleibt abzuwarten.
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