Automatenwirtschaft: F?rderung des illegalen Glücksspiels durch überregulierung?
Posted on: 12/01/2023, 11:31h.
Last updated on: 17/01/2023, 12:15h.
In dieser Woche hat der Parlamentarische Abend der Automatenwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern stattgefunden. Am vergangenen Dienstag trafen sich dabei Mitglieder des Landtages Mecklenburg-Vorpommern mit Unternehmerinnen und Unternehmern der Automatenwirtschaft im Schweriner Schloss.
Bei Er?ffnung der Veranstaltung ging der Vorstandssprecher vom Dachverband Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) Georg Stecker auf die Umsetzung des Glücksspielstaatsvertrages in den Bundesl?ndern ein. Er warnte laut dem Branchenmagazin ISA-Guide davor, dass eine überregulierung das illegale Glücksspiel f?rdern k?nnte.
So erkl?rte Stecker in Bezug auf das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern:
Im Gegensatz zu Schleswig-Holstein, Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt bleibt Mecklenburg-Vorpommern bei der Ausgestaltung des Spielhallenrechts hinter seinen M?glichkeiten zurück. Ich warne vor Entwicklungen wie in Leipzig und Berlin, wo der illegale Markt durch Regulierung nach starren quantitativen Kriterien regelrecht gef?rdert wurde.
Ziel der Gesetzgebung sei die Regulierung durch Qualit?t. Nur dadurch k?nne sich der Schwarzmarkt bek?mpfen lassen. Mit einem Abbau legaler Angebote jedoch k?nne die Illegalit?t zunehmen.
600 Arbeitspl?tze in der Glücksspielbranche von Mecklenburg-Vorpommern bedroht
Landtags-Vizepr?sidentin Beate Schlupp stellte die Frage nach dem Sinn von Mindestabst?nden und versicherte, die Mitglieder des Landtages Mecklenburg-Vorpommern seien weiter zum Dialog bereit.
Erst im vergangenen Herbst regte sich erneuter Widerstand gegen die strengen Mindestabstandregelungen für Spielhallen in Mecklenburg-Vorpommern. Die FPD-Fraktion wagte einen erneuten Vorsto? und beantraget ein Expertengespr?ch. Der Antrag wurde im Landtag jedoch abgelehnt. Branchenvertretern zufolge führe die Umsetzung der Mindestabst?nde zwischen Spielhallen sowie zwischen Spielhallen und Einrichtungen für Kinder und Jugendliche dazu, dass 600 Arbeitspl?tze im Bundesland bedroht seien.
Schlupp zufolge müssten Branche und Politik überlegen, wie Entwicklungen wie sie derzeit in Hamburg beobachtet würden, verhindert werden k?nnten. In der Hansestadt weisen Branchenvertreter, aber auch Beh?rden vermehrt darauf hin, dass sich das illegale Glücksspiel in den Hinterzimmern verst?rkt verbreite. Das legale Spiel dagegen werde immer strenger reglementiert.
Gundolf Aubke vom Hamburger Automaten-Verband gehe davon aus, dass einem Angebot von 950 legalen Spielautomaten die dreifache Anzahl illegaler Geldspielautomaten gegenüberstehe. Auch die Polizei best?tige die Sch?tzungen.
Im Gegensatz zum Spiel am illegalen Spielautomaten sei das legale Spiel in Sachen Spielerschutz strikt reguliert und überwacht. So gibt es beispielsweise Limits bei den Eins?tzen, aber auch bei den Verlusten. An illegalen Spielautomaten dagegen sei es m?glich, mehrere Tausend Euro pro Stunde zu verlieren.
Die Reduzierung des legalen Angebotes habe jedoch nicht nur zur Folge, dass illegale Spielautomaten zunehmen k?nnten und Arbeitspl?tze bedroht seien. Stefan Rehr, zweiter Vorsitzender des Verbandes der Automatenkaufleute in Berlin und Ostdeutschland, wies darauf hin, dass mit den Mitarbeitern in legalen Spielhallen auch eine wichtige Pr?ventionsinstanz verschwinde. Sie seien bei Problemen oft der erste Ansprechpartner.
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