Berlin Marathon 2018: Eliud Kipchoge stellt neuen Weltrekord auf
Posted on: 17/09/2018, 11:27h.
Last updated on: 17/09/2018, 11:27h.
Am vergangenen Wochenende fand in Berlin der 45. Berlin Marathon statt. Der 33 Jahre alte Kenianer Eliud Kipchoge lief die Strecke in 2:01:39 Stunden und stellte einen neuen Weltrekord auf.
Auch beim diesj?hrigen Berlin Marathon 2018, an dem?44.389 L?uferinnen und L?ufer aus 133 L?ndern teilnahmen, dominierten die Athleten aus Kenia, allen voran der Spitzensportler Eliud Kipchoge, der das Ziel nach etwas mehr als zwei Stunden erreichte und einen neuen Weltrekord aufstellte.
Nach seinem Zieleinlauf sagte er:
?Ich bin wirklich einfach nur dankbar für alles. Ich hab den Weltrekord zweimal verpasst, das wollte ich kein drittes Mal erleben. Ich konnte auch gar nicht anders, als es durchzuziehen, hatte einen Plan, dem habe ich vertraut. Ich m?chte es mit einem Wort sagen: Danke!“
Bereits 2015 und 2017 war der Kenianer beim Berlin Marathon am Start, aber für einen Sieg hatte es bislang nicht gereicht.
120.000 Euro Siegerpr?mie für Kipchoge
Der kenianische L?ufer sagte, dass insbesondere die letzten 17 Kilometer sehr hart gewesen seien, da er g?nzlich allein laufen musste. Sein letzter Pacemaker konnte mit seinem Tempo nicht mehr Schritt halten.
Der Pacemaker, auch Tempomacher oder Zugl?ufer genannt, spielt beim Laufsport eine wichtige Rolle. Er wird bei Langstreckenl?ufen eingesetzt, um für eine bestimmte Geschwindigkeit zu sorgen. Am Tempo des Pacemakers orientiert sich der L?ufer. Es ist m?glich, dass ohne den Tempomacher einige Rekorde nicht zustande gekommen w?ren.
Kipchoge kann sich nun nicht nur über die Medaille freuen, sondern auch über eine Siegerpr?mie in H?he von 120.000 Euro. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus 50.000 Euro für die neue Bestzeit, 40.000 Euro für den ersten Platz und weitere 30.000 Euro als Zeitbonus, da er die Strecke schneller lief als in 2:04 Stunden.
Woher kommt eigentlich der Marathon?
Der Marathon ist genau 42,195 Kilometer lang. Doch warum gerade diese Zahl? Und woher kommt der Name ?Marathon“?
Die Griechen k?mpften vor über 2500 Jahren in der Stadt Marathon gegen die Perser. Die Griechen gewannen am Ende und das ganze Land sollte über diesen Sieg informiert [Seite auf Griechisch] werden.
Ein Bote lief in die knapp 40 Kilometer entfernte Stadt Athen und überbrachte die Nachricht. V?llig ersch?pft sagte er: ?Νενικ?καμεν – Wir haben gesiegt!“ Daraufhin brach er zusammen und starb.
Im Jahre 1896 fanden in Athen die ersten modernen Olympischen Spiele statt. Man erinnerte sich an die Geschichte des Boten, der die Nachricht des Sieges der griechischen Soldaten überbrachte und schuf einen Wettkampf, bei dem die Sportler von Marathon nach Athen laufen sollten.
1908 fanden die Olympischen Spiele schlie?lich in London statt. Die L?ufer sollten im Stadion einlaufen, der Start sollte das k?nigliche Schloss sein, damit die K?nigsfamilie auch eine gute Sicht auf das Spektakel hatte.
Das hatte zur Folge, dass die Sportler etwas weiter laufen mussten, n?mlich exakt 42,195 Kilometer. Das ist auch heute noch so.
Bart Swings ist der schnellste Skater
Der Berlin Marathon brachte nicht nur L?ufer aus aller Welt zusammen, sondern auch Skater, Rollstuhlfahrer und Handbiker. Die Skater er?ffneten am Samstag die Veranstaltung. Insgesamt gingen 5.258 Athletinnen und Athleten beim gr??ten Skater Marathon an den Start.
Bart Swings aus Belgien schaffte es, sich bereits zum sechsten Mal in Serie den Titel zu holen. Nach 57:58 Minuten erreichte er das Ziel. Den zweiten und dritten Platz belegten die Franzosen Ewen Fernandez und Nolan Beddiaf.
Zu den Favoriten geh?rte auch der deutsche Athlet Felix Rijhnen, allerdings musste er sich mit dem fünften Platz zufriedengeben.
Bei den Frauen holte sich eine deutsche Skaterin den Titel. Katharina Rumpus aus Heidelberg kam nach 1:09,15 Stunden ins Ziel und setzte sich knapp gegen die Konkurrentinnen Sandrine Tas aus Belgien und Francesca Lollobrigida aus Italien durch. Die beiden Zweitplatzierten erreichten das Ziel in einer Zeit von 1:09,16 Stunden.
Ehemalige Krebspatientin Miriam Vogt l?uft den Berlin Marathon 2018
Die 34-j?hrige L?uferin Miriam Vogt hat gezeigt, dass auch schwere Krankheiten besiegt werden k?nnen. Miriam war vor acht Jahren an Leuk?mie erkrankt und fast habe es für sie keine Hoffnung mehr gegeben, wie sie sagte, denn die Krankheit wurde sehr sp?t entdeckt.
Die Chemotherapie verlief nicht ohne Komplikationen, denn es kam eine Schw?che der Herzmuskulatur hinzu. Die Frau konnte sich nur noch wenig bewegen.
Sie sagte, dass ihr das Laufen geholfen habe, sich wieder ins Leben zurück zu k?mpfen. Zu ihren Anfangsversuchen sagte sie:
?Der Puls war so niedrig, dass ich nicht aufstehen konnte. Nach einigen Wochen k?mpfte ich mich buchst?blich immer ein paar Schritte weiter und wurde dabei sogar vorm Krankenhaus von alten Damen mit Rollator überholt.“
Doch sie gab nicht auf und fing nach der Therapie mit Spazierg?ngen an. In diesem Jahr ist sie nach Hamburg in Berlin bereits den zweiten Marathon gelaufen. Ihre Leistung soll auch andere Patienten motivieren und ihnen zeigen, dass sogar nach einer Krebserkrankung noch alles m?glich ist.
Der Berliner Marathon war für die mutige L?uferin ein ganz besonderes Erlebnis. Am Ziel erz?hlte sie über ihre Eindrücke:
?Das Ende mit dem Brandenburger Tor im Blick ist echt nicht zu toppen. Wie die Leute mich angefeuert haben, das hat mich beflügelt. Auf meine Medaille bin ich m?chtig stolz.“
Miriam setzt sich für die Organisation ?Junge Erwachsene mit Krebs“ ein. Dort wird den Erkrankten und deren Angeh?rigen Mut gemacht und die Gelegenheit geboten, sich auszutauschen und zu unterstützen.