Britische Glücksspiel-Branche warnt vor geplantem Bonit?ts-Check

Posted on: 22/01/2021, 01:49h. 

Last updated on: 22/01/2021, 01:49h.

Die Gambling Business Group (GBG), eine Interessenvertretung der britischen Glücksspiel-Branche, hat am Donnerstag vor dem von der britischen Glücksspielkommission UKGC geplanten Bonit?ts-Check gewarnt.

Taschenrechner, Hand, Papier
Geplanter Bonit?ts-Check für britische Spieler sorgt für Kritik aus der Glücksspiel-Branche. (Bild: pixabay.com)

Eine überprüfung, ob Spieler sich das Spiel leisten k?nnten, führe m?glicherweise zu einer Abwanderung zu nicht lizenzierten Anbietern, die dem Spielerschutz nicht in ausreichendem Umfang Rechnung trügen.

Staatlicher Eingriff in die Rechte der Verbraucher

Um den Bonit?ts-Check durchführen zu k?nnen, ist nicht nur eine enorme Bürokratie erforderlich. Datenschützer schlagen Alarm, da dies unweigerlich zur Offenlegung der pers?nlichen Finanzen führen dürfte.

Das Magazin The Spectator kommentiert, dass die meisten dazu nicht bereit seien. Darüber hinaus werde die eigentliche Zielgruppe durch diese Ma?nahmen nicht erreicht.

Wie Alkoholiker, die es verstünden, ihre Flaschen zu verstecken, würden Spielsüchtige, denen der Zugang zu einer Quelle verweigert werde, bald eine andere M?glichkeit zum Spielen finden.

Branchenvertreter befürchten Ausweitung der Ma?nahme auf alle Glücksspiel-Bereiche

Die Kritik der GBG fu?t auf der im November eingeleiteten Konsultation zum Glücksspielgesetz. Diese soll dazu dienen, das bestehende Gesetz aus dem Jahre 2005 zu überarbeiten. Die geplanten Neuerungen sehen neben Zeitlimits und eingeschr?nkten Werbeaktivit?ten auch die Durchführung einer Erschwinglichkeitsprüfung vor. Die Spieler müssten nachweisen, dass sie sich das Spiel leisten k?nnen.

Der Gesch?ftsführer von GBG, Peter Hannibal, erkl?rt:

Ich m?chte von Anfang an betonen, dass der Vorschlag der Erschwinglichkeitskontrolle der Glücksspielkommission zwar in Bezug auf Online-Spieler formuliert wurde. Im Extremfall w?re es jedoch naiv anzunehmen, dass die Prinzipien und die Philosophie nicht auch auf alle anderen Unterhaltungsaktivit?ten für Glücksspiele in allen Branchen, einschlie?lich Spielzentren für Erwachsene, lizenzierten Wettbüros und Bingo-Clubs in irgendeiner Form ausgeweitet werden.

Derzeit sei die Nachfrage nach nicht regulierten Spielangeboten noch gering. Hannibal gehe aber davon aus, dass der Bonit?ts-Check den Schwarzmarkt st?rken k?nne. Die von der Kommission, den Betreibern und den Wohlt?tigkeitsorganisationen geleistete Arbeit werde dadurch zunichte gemacht.

Pferderennsport am st?rksten betroffen

Britische Investoren aus dem Pferderennsport haben bereits Befürchtungen ge?u?ert, dass Erschwinglichkeitsprüfungen bei Spielern die bereits leidenden Finanzen des Sektors ernsthaft belasten k?nnten.

Vertreter der Horse Racing Authority gehen davon aus, dass die Bonit?ts-Checks den Sport, der bereits durch die Restriktionen zur Bek?mpfung der Corona-Pandemie massiv unter Druck stehe, weitere 60 Mio. GBP j?hrlich kosten werde.

Zudem würden die geplanten Einschr?nkungen der Glücksspielwerbung im Fernsehen die Einnahmen aus Medienrechten erheblich senken, kommentiert der Spectator [Seite auf Englisch]. Pferderennen seien eine 4-Milliarden-Pfund-Industrie, die 18.000 Menschen direkt besch?ftige und den Lebensunterhalt von 80.000 weiteren Menschen sichere.

Abgeordnete, zu deren W?hlerschaft auch jene geh?rten, die beim Grand National Wetten abschlie?en würden, sollten sich darüber im Klaren sein, dass die Ma?nahmen nicht nur ein Eingriff in das Recht der Menschen sei, ihr Geld so auszugeben, wie sie es wünschten. Es bedeute auch die Schlie?ung von Rennstrecken, die Tausende von Arbeitspl?tzen kosten k?nne.