Düsseldorfer Gaming & Gambling Kongress 2023: Riskante Vermischung von Gaming und Glücksspiel
Posted on: 18/05/2023, 08:51h.
Last updated on: 18/05/2023, 08:56h.
In dieser Woche hat der Düsseldorfer Gambing & Gambling Kongress 2023 stattgefunden. Dabei wurden neue Gesch?ftsmodelle und das Thema Glücksspielwerbung unter Aspekten des Glücksspielstaatsvertrags 2021 diskutiert. Im Fokus standen insbesondere auch die Risiken des Online-Glücksspiels sowie der Schnittstelle zwischen Gaming und Glücksspiel.
Wie der Lotterie-Betreiber WestLotto am Mittwoch meldete, unterstreiche die Diskussion auf dem Kongress die Gefahren, die von glücksspiel?hnlichen Elementen in Videospielen ausgingen.
Der in Nordrhein-Westfalen beheimatete Lottoanbieter WestLotto warnt bereits seit L?ngerem vor den Risiken, die von den Lootboxen in Videospielen ausgehen. Anders als das Glücksspiel seien die virtuellen Beutekisten nicht reguliert. Sie würden aufgrund ihres Zufallscharakters jedoch einen gef?hrlichen Einstieg in das Glücksspiel darstellen. Spieler- und Jugendschutz-Mechanismen wie beim legalen Glückspiel gebe es dabei aufgrund der mangelnden gesetzlichen Ausgestaltung jedoch nicht.
Forderung nach rechtlicher Regelung für Lootboxen
Da es an einer klaren gesetzlichen Regelung für glücksspiel?hnliche Elemente in Videospielen fehle, seien auch keine rechtlichen Konsequenzen m?glich. Axel Weber, Unternehmenssprecher von WestLotto, erkl?rte:
Mit den Regularien des aktuellen Glücksspielrechts k?nnen bislang nur die Glücksspielanbieter belangt werden, aber nicht die eigentlich Problemverursacher, n?mlich die Spieleentwickler und Publisher.
Problematisch sehe WestLotto au?erdem, dass bei der Diskussion um die Zulassung von E-Sport h?ufig kommerzielle Interessen im Vordergrund stehen würden. So würden die Belange von Wettanbietern und derer Gesch?ftspartnern mit den Ansprüchen an das verantwortungsvollen Gaming vermischt werden.
Kommerzielle Interessen seien angesichts der Gefahr, dass Kinder und Jugendliche ein problematisches Spielverhalten entwickeln k?nnten, zurückzustellen. Durch das Fehlen einer entsprechenden Regulierung k?nnten m?gliche rechtliche Ma?nahmen jedoch derzeit nicht an dieser Stelle ansetzen.
Derartige ?Graubereiche“ des Glücksspielstaatsvertrages 2021 sprach auch Kevin Rieger, Leiter der Practice Group ?Digital, Gaming & Gambling“ bei der Bernstein Group an. Entscheidungen wie die Bewertung von E-Sport-Events würden seien derzeit den Erlaubnisbeh?rden überlassen.
Dass dabei eine deutliche Gefahr für Kinder und Jugendliche gegeben sei, unterstrich zudem Niklas Timmermann, ehemaliger E-Sport-Weltmeister. Ihm zufolge seien das Glücksspiel und das Gaming ?Verwandte wider Willen“.
L?sungsans?tze für diese Problematik hatte WestLotto bereits im April vorgeschlagen. Notwendig sei einerseits ein offener, gesellschaftlicher Diskurs, andererseits eine klare Regulierung. Ziel müsse es sein, dass sich Vollj?hrige frei für oder gegen die Teilnahme am Glücksspiel entscheiden k?nnten, ohne im Jugendalter bereits durch glücksspiel?hnliche Elemente in Videospielen ein problematisches Spielverhalten entwickelt zu haben.
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