Glücksspiel-Sponsoring in der Premier League: FC Everton wirbt für Krypto-Casino Stake
Posted on: 10/06/2022, 08:10h.
Last updated on: 10/06/2022, 10:45h.
Das Glücksspiel-Sponsoring in der englischen Premier League bekommt in der kommenden Saison Zuwachs. Der FC Everton gab am Donnerstag bekannt, dass das Logo des Online-Casino-Betreibers Stake ab Juli die Trikots der Herren- und Frauen-Teams zieren wird. Darüber hinaus wird der auf Zahlungen mit Kryptow?hrungen spezialisierte Anbieter umfassende Werbefl?chen im Stadion und in den Onlinekan?len des Vereins erhalten.
Der Club, der in der abgelaufenen Saison seinen Abstieg erst am letzten Spieltag verhinderte, schloss eigenen Angaben zufolge den erfolgreichsten Sponsoring-Deal seiner Geschichte ab. Details zur H?he der von Stake.com überwiesenen Gelder oder der Laufzeit des Vertrags gab der Verein aus Liverpool nicht preis. Britische Medien berichten jedoch, dass der Betrag bei rund 10 Mio. GBP (11,7 Mio. Euro) im Jahr liege und auf mindestens drei Jahre terminiert sei.
Evertons Direktorin Denise Barrett-Baxendale ?u?erte sich zufrieden über den nun erfolgten Vertragsabschluss. Mit dem neuen Werbepartner habe man ein Unternehmen akquiriert, das in den letzten Jahren eine erfolgreiche Gesch?ftsentwicklung erreicht habe. Sie freue sich sehr auf die Zusammenarbeit mit dem Glücksspiel-Anbieter.
In einem Statement des Clubs erkl?rt Barrett-Baxendale:
Meine kompetenten Kollegen in unserem Finanzteam haben in den letzten Monaten hervorragende Ergebnisse erzielt und unermüdlich daran gearbeitet, den gr??ten Kooperationsvertrag in der Geschichte des Clubs abzuschlie?en.
Die Club-Chefin nutzte die Gelegenheit, dem gesamten Team bei Everton für die Anbahnung des Deals zu danken. Gleiches gelte für den Casino-Betreiber, der den Fu?ballverein nun langfristig sponsere. ?hnlich ?u?erte sich Stake-Manager Akhil Sarin. Sein Unternehmen sei unglaublich stolz, mit einem Traditionsclub wie Everton zu kooperieren.
Kritik an Evertons Sponsoring-Deal
Kurz nach der Bekanntgabe wurde allerdings auch Kritik an der Trikot-Partnerschaft laut. Dem Sender BBC [Seite auf Englisch] zufolge bezeichnete ein ungenannter Regierungsvertreter den Schritt als ?echten strategischen Fehler“.
Der Stake-Deal laufe Versuchen zuwider, das Sponsoring durch Glücksspiel-Anbieter im britischen Sport zurückzudr?ngen. Die Clubs müssten sich im Klaren sein, dass Trikotwerbung im kommenden Glücksspielgesetz st?rker reglementiert oder in naher Zukunft gar verboten werden k?nnte.
Für Stake.com ist der Deal mit dem FC Everton nicht die erste Sponsoring-Partnerschaft im britischen Fu?ball. In der letzten Saison prangte das Logo des Krypto-Casinos auf den Trikots von Ligarivale Watford. Zudem dienen zahlreiche andere Vereine und Prominente als Werbetr?ger. Erst vor wenigen Tagen erzeugte der Rapper Drake mit einem Glücksspiel-Livestream im Online-Casino von Stake weltweite Schlagzeilen. Darin verschenkte er Bitcoin im Gesamtwert von 1 Mio. USD an seine Fans.
Spielerschützer reagierten ebenfalls negativ auf die Nachricht. Das Trikot-Sponsoring durch das Glücksspiel-Unternehmen sei ?absolut kurzsichtig“, denn Glücksspiel schade vielen Menschen.
Ob sich der FC Everton noch zurecht als in seiner Gemeinde fest verankerter Verein bezeichnen k?nne, ist aus Sicht von Charles Ritchie, Gründer der Spielerschutz-Organisation Gambling with Lives, deshalb ?u?erst fraglich. Angesicht seiner millionenschweren Schuldenlast dürfte sich der Verein von der Kritik jedoch kaum beeindrucken lassen.
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