Glücksspielkommission in Gro?britannien belegt Online Casinos mit hohen Geldstrafen
Posted on: 30/11/2018, 05:01h.
Last updated on: 30/11/2018, 05:01h.
Die britische Glücksspielkommission geht hart gegen Online Casinos vor. Glücksspielanbieter müssen mit weitreichenden Konsequenzen und hohen Geldstrafen von insgesamt 14 Millionen Pfund Sterling rechnen denn im Rahmen eines Untersuchungsverfahrens, in dem seit Februar 2018 Ma?nahmen der Betreiber gegen problematisches Spielverhalten und Geldw?sche kontrolliert werden, wurden mehrere Missst?nde aufgedeckt.
Bei den Kontrollen der Glücksspielkommission stehen bestimmte Aspekte im Fokus. Dazu geh?rt unter anderem, dass das Unternehmen eine Sorgfaltspflicht den Kunden gegenüber hat, was ihr Spielverhalten betrifft.
Weiterhin müssen die finanziellen Transaktionen der Spieler sorgf?ltig geprüft und dokumentiert werden. Um diese Vorgaben einhalten zu k?nnen, bestehe laut der britischen Glücksspielbeh?rde (UKGC) ebenfalls die Notwendigkeit, die Mitarbeiter zu schulen. Die ergriffenen Ma?nahmen seien laut UKGC bei einigen Unternehmen nur unzureichend.
Welche Glücksspielunternehmen sind betroffen?
Drei Anbieter müssen Geldbu?en von insgesamt 14 Millionen Pfund Sterling zahlen, nachdem bei den jüngsten überprüfungen M?ngel hinsichtlich des Spielerschutzes und der Ma?nahmen gegen Geldw?sche festgestellt worden sind. Ein viertes Glücksspielunternehmen muss seine T?tigkeiten g?nzlich einstellen.
Die Aufsichtsbeh?rde belegte den Online Glücksspielanbieter Casumo mit einer Geldbu?e in H?he von 5,85 Millionen Pfund Sterling, das Unternehmen Videoslots muss 1 Million Pfund Sterling zahlen.
Ebenfalls betroffen ist das Gambling Unternehmen Daub Alderney, das unter anderem die Glücksspiel-Plattformen Lucky VIP Casino, Spin & Win und Kitty Bingo betreibt. Der Anbieter muss nun 7,1 Millionen Pfund Sterling Strafe bezahlen.
Ein viertes Unternehmen, der tschechische Glücksspielanbieter CZ Holdings, gab sein Recht auf, Casinospiele in Gro?britannien anzubieten, nachdem die Glücksspielbeh?rde eine überprüfung der Lizenz angekündigt hatte. Weitere sechs Unternehmen sollen noch untersucht werden.
Drei Personen wurden ihre Lizenzen entzogen, die sie dazu berechtigt hatten, ein Glücksspielunternehmen zu managen. Vier wurden ermahnt und drei weitere Personen in Management-Positionen werden noch untersucht.
Die Vorwürfe gegen Videoslots
Videoslots wurde vorgeworfen, Kunden, die innerhalb von 24 Stunden mehr als 2.000 Pfund Sterling einzahlten, nicht ausreichend hinsichtlich der Geldquellen überprüft zu haben.
Hierbei wurde ein Beispiel herangezogen, bei dem ein Kunde die automatische Identit?tsprüfung der Plattform zwar nicht bestanden hatte, aber daraufhin einen gef?lschten Führerschein vorlegte, was vom Unternehmen nicht erkannt wurde.
Die Folge war, dass der Kunde mehrere gef?lschte Bankkarten registrieren konnte, die er dazu nutzte, um sehr hohe Betr?ge an den Spielautomaten zu spielen. Nachdem die Systeme den Betrug erkannt hatten, hatte der Kunde bereits 17.405 Pfund Sterling eingesetzt.
Hohe Geldbu?e für das Casumo Online Casino
Dem Anbieter Casumo wurde vorgeworfen, dass die Kunden nicht ordnungsgem?? überprüft worden seien. Auch sollen die Aktivit?ten der Spieler nicht ausreichend überwacht worden sein. Die UKGC entdeckte bei drei Kunden Anzeichen für problematisches Spielverhalten. Casumo habe allerdings nicht entsprechend gehandelt.
Oscar Simonsson, CEO und Mitbegründer von Casumo, gab dazu eine Erkl?rung ab und versicherte, dass das Unternehmen bereits proaktive Ma?nahmen ergriffen habe. In seinem Statement sagte Simonsson:
?Im vergangenen Jahr haben wir mehrere wichtige Personalbesetzungen für unsere Rechts- und Compliance-Teams vorgenommen, in automatisierte Technologien investiert, um potenzielle Risiken zu erkennen und zu bewerten, und mit einigen weltweit führenden Experten für Verhaltensabh?ngigkeiten zusammengearbeitet, um entsprechende Tools und die Webseite “Casumo Cares” zu entwickeln.”
Die Geldbu?en, die den Unternehmen auferlegt wurden, übertreffen die h?chste Strafe, die in der Vergangenheit in der Branche verh?ngt worden war. Im August 2017 musste das Glücksspielunternehmen 888 eine Strafe in H?he von 7,8 Millionen Pfund Sterling an die Gambling Commission [Seite auf Englisch] zahlen.
Hohe Strafe für 888
Die Untersuchung der Kommission ergab, dass sich aufgrund eines technischen Fehlers der Systeme von 888 mehr als 7.000 Spieler, die sich von ihrem Spielerkonto selbst ausgeschlossen hatten, weiterhin auf ihre Bingo-Konten zugreifen konnten.
Dieses Problem blieb l?ngere Zeit unentdeckt, so dass die Spieler 3,5 Millionen Pfund Sterling einzahlen und 13 Monate lang weiterspielen konnten. Zwar verfügte 888 über eine Selbstausschlussfunktion, allerdings war diese nicht effizient genug, um potentiell gef?hrdete Spieler zu schützen.
Ein weiterer Fall, der einen einzelnen Kunden betraf, sorgte für Aufsehen. 888 hatte nicht erkannt, dass es sich um einen Spieler mit problematischem Spielverhalten handelte. Das Problem sei laut der UKGC so schwerwiegend gewesen, dass es sogar zu kriminellen Handlungen gekommen sei.
Der Kunde habe über 1,3 Millionen Pfund Sterling gesetzt. Davon h?tten 55.000 Pfund Sterling aus der Kasse seines Arbeitgebers gestammt, die er zuvor gestohlen haben soll. 13 Monate lang habe der Kunde eine gro?e Anzahl von Eins?tzen platzieren k?nnen. Die UK Gambling Commission bem?ngelte in diesem speziellen Fall die mangelnde Interaktion mit dem Kunden in Anbetracht der Spieldauer und der H?he der Betr?ge.
Konsequentes Vorgehen der britischen Glücksspielbeh?rde
Jeremy Wright, Staatssekret?r der Abteilung für Digital, Kultur, Medien und Sport, sagte, dass sich die Online Casino Betreiber ihrer Verantwortung nicht entziehen k?nnten.
Es sei vielmehr ihre Pflicht, den Schutz der Spieler zu gew?hrleisten und er drohte bei Verst??en Konsequenzen an. Der Schutz gef?hrdeter Verbraucher sei das Hauptanliegen der UKGC und müsse auch für den Glücksspielbetreiber Priorit?t haben.
Wright sagte weiterhin:
?Es gibt strenge Richtlinien, um Spieler zu schützen und Geldw?sche zu verhindern. Daran müssen sich alle Betreiber halten, wenn sie auf dem britischen Markt t?tig werden wollen. Ich freue mich, dass die Glücksspielkommission rigorose Ma?nahmen ergreift, wenn Unternehmen ihren Verpflichtungen nicht nachkommen.“
Neil McArthur, der Chief Executive der Kommission, fügte hinzu, dass es nicht ausreichend sei, Richtlinien und Verfahren zu entwickeln. Diese müssten auch ordnungsgem?? umgesetzt werden.
Er erwarte von den Betreibern, dass sie ihre Kunden genau kennen und ihnen die richtigen Fragen stellen sollten, denn nur so k?nne sichergestellt werden, dass Geldw?sche verhindert und der Auftrag der sozialen Verantwortung übernommen werde.
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