Irland: TV-Sender und Buchmacher kritisieren Glücksspielgesetz
Posted on: 12/07/2023, 09:56h.
Last updated on: 12/07/2023, 10:05h.
In Irland liegt das von der Regierung initiierte Glücksspielgesetz dem Parlament derzeit zur Zustimmung vor. Allerdings regt sich Kritik auf Seite von Sportwetten-Anbietern und Medienh?usern. Stein des Ansto?es ist die geplante Einschr?nkung der Glücksspielwerbung.
Kern der Kritik ist das laut Gesetz vorgesehene Verbot der Glücksspielwerbung tagsüber. So soll es den Unternehmen künftig nicht mehr erlaubt sein, ihre Botschaften zwischen 05.30 und 21.00 Uhr zu verbreiten.
Keine Pferderennen und Fu?ball mehr im TV?
Angesichts dieser Einschr?nkung kündigt der britische TV-Sender Sky Sports an, eventuell künftig keine der in Irland popul?ren Pferderennen mehr zu übertragen. Zudem drohe das geplante Gesetz dem Sender in Irland die ?konomische Grundlage zu entziehen.
Das Glücksspielgesetz befindet sich derzeit im Unterhaus von Irlands Parlament in dritter Lesung. Dieses soll das alte, aus dem Jahr 1931 stammende Gesetz ersetzen und für moderne Verh?ltnisse beim terrestrischen und Online-Glücksspiel sorgen. Hinzukommt der Aufbau einer neuen irischen Glücksspielbeh?rde.
Grunds?tzlich stimme der Sender mit dem Ziel des Werbeverbots, einem besseren Schutz für Heranwachsende, überein, so ein Sky-Sprecher. Allerdings seien 97 % der Sky-Zuschauer 24 Jahre und ?lter.
Das Programm ziele von daher ganz eindeutig auf Erwachsene ab. Deshalb würden die Werbeclips der Glücksspiel-Unternehmen fast ausschlie?lich von Vollj?hrigen gesehen. Hinzukomme die geringe Gefahr, die beispielsweise von Pferderennen ausgehe.
So erkl?rte Matthew Imi, CEO des auf Pferderennen spezialisierten Sky-Senders At the Races gegenüber der irischen Zeitung The Independent [Seite auf Englisch]:
Es gibt auch zahlreiche Belege dafür, dass Pferderennen nicht in dem Ma?e zu problematischem Glücksspiel führen wie andere Wett- und Glücksspielprodukte.
Sportwetten-Anbieter schlossen sich der Kritik an dem in Irland geplanten Glücksspielgesetz an. Das Werbeverbot k?nne zudem die übertragung internationaler Sport-Events wie Matches der englischen Premier League gef?hrden.
Buchmacher in Gefahr?
Dort sei das Stadion- und Trikotsponsoring bei den Clubs durch Glücksspiel-Unternehmen allgegenw?rtig. Die Darstellung ihrer Logos w?hrend der TV-übertragung sei somit unumg?nglich. Wenn dies jedoch laut Gesetz nicht m?glich sei, k?nnten diese Fu?ballspiele in Irland nicht mehr tagsüber gezeigt werden.
Die Buchmacher monieren darüber hinaus, dass die im Glücksspielgesetz vorgesehenen Einsatzlimits sowie Einschr?nkungen bei den Willkommensboni eine zus?tzliche Gefahr für die Glücksspiel-Branche in Irland darstellen. Ob und wann das Gesetz tats?chlich in seiner aktuellen Form umgesetzt wird, h?ngt nun jedoch erst einmal von den Parlamentariern ab.
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