DHS-Jahrbuch Sucht 2023: Anstieg bei Spieleins?tzen und Spielersperren
Posted on: 27/04/2023, 10:22h.
Last updated on: 27/04/2023, 10:29h.
Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) hat am Mittwoch ihr Jahrbuch Sucht 2023 vorgestellt. Darin stellt sie fest, dass die Spieleins?tze auf dem legalen Glücksspiel-Markt im Jahr 2021 angestiegen sind. Gleichwohl sei die Teilnahme an Glücksspielen in Deutschland gering. Zudem nehme die Anzahl der Spieler zu, die sich über das Spielersperrsystem OASIS vom Glücksspiel ausschlie?en.
Die Ums?tze auf dem legalen deutschen Glücksspielmarkt seien der DHS zufolge im Jahr 2021 auf 53,4 Mrd. EUR angestiegen. Dieser Umsatzanstieg von 14,6 % sei auf den Zuwachs im Sportwetten-Segment zurückzuführen.
Legalisierung von Sportwetten führt zu Umsatzanstieg
Die Sportwetten h?tten laut Jahrbuch Sucht 2023 Ums?tze in H?he von 18,3 Mrd. EUR verzeichnet. Dies entsprechen einem Anstieg von 409,6 %.
Als Grund für den rasanten Umsatzanstieg im Segment der Sportwetten nennt die DHS den Mitte 2021 in Kraft getretenen Glücksspielvertrag (GlüStV 2021). Mit ihm sind die Sportwetten bundesweit legalisiert worden. Nicht erw?hnt wird im Jahrbuch Sucht 2023 die Auswirkung der Legalisierung der virtuellen Automatenspiele auf die Glücksspiel-Teilnahme. Grund hierfür k?nnte sein, dass die erste Lizenz für den Betrieb von Online-Spielautomaten erst im Mai 2022 vergeben wurde.
Spielbanken und Geldspielautomaten h?tten hinsichtlich der Ums?tze und der Bruttospielertr?ge im Gegenzug zu den Sportwetten allerdings starke Rückg?nge hinnehmen müssen. So belaufe sich der Umsatzrückgang der rund 210.000 in Spielhallen und gastronomischen Betrieben aufgestellten Spielautomaten auf 41,4 % bei einem Umsatz von 10,5 Mrd. EUR.
Geringe Teilnahme an Glücksspielen mit Suchtpotenzial
Insgesamt bezeichnete die DHS die Teilnahme der deutschen Bev?lkerung am Glücksspiel als gering. Im Jahr 2021 habe der Anteil der 16- bis 79-J?hrigen, die am Glücksspiel teilnehmen, bei 29,7 % gelegen. Im Vergleich zum Jahr 2019 entspreche dies einem Rückgang um 8 %.
Hinsichtlich der problematischen Teilnahme am Glücksspiel erkl?rte die DHS ein einer Pressemitteilung:
Die Teilnahmepr?valenz an Glücksspielen mit hohem Suchtpotenzial war deutlich geringer ausgepr?gt: 3,3 % der Bev?lkerung wetteten auf Sportereignisse mit Festquoten (plus 1,6 %), 2,0 % spielten an Geldspielautomaten (minus 0,7 %), 2,0 % beteiligten sich an Online-Casinospielen (plus 1,3 %), 1,3 % waren in Spielbanken aktiv (minus 0,6 %) und 1,4 % wetteten auf Live-Sportereignisse (plus 0,6 %).
Vom problematischen Glücksspiel seien generell am h?ufigsten Spieler (33,4 %) und Spielerinnen (31,5 %) betroffen, die an Spielautomaten spielten.
Spielerinnen und Spielern, die von problematischem Glücksspiel betroffen sind oder die sich generell vom Glücksspiel ausschlie?en wollen, bietet sich mit dem Spielersperrsystem OASIS hierfür ein zentrales und spielformübergreifendes System. Ende des Jahres 2021 habe die Anzahl der Sperrs?tze bereits 106.869 betragen. Im Vergleich zum Jahr 2020 habe sich die Anzahl der Sperren somit mehr als verdoppelt.
Die Anzahl der Lizenzen für das virtuelle Automatenspiel hat in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen. Aufgrund der Aufhebung der Ma?nahmen zur Eind?mmung des COVID-19-Virus sind auch Spielhallen und Spielbanken wieder voll zug?nglich. Dementsprechend bleibt abzuwarten, ob die von der DHS erhobenen Zahlen zum problematischen Glücksspiel und zu Glücksspiel-Ums?tzen stabil bleiben oder sich im kommenden Jahrbuch deutlich ver?ndern werden.
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