Londoner finanziert Glücksspiel mit dem F?lschen von EU-Reisep?ssen
Posted on: 23/04/2021, 01:41h.
Last updated on: 23/04/2021, 02:03h.
Ein 46-j?hriger Mann soll in seiner Wohnung im Londoner Stadtteil Battersea etwa ein Jahrzehnt lang franz?sische, belgische und portugiesische Reisep?sse gef?lscht haben. Wie die Zeitung Evening Standard am Donnerstag berichtet hat [Seite auf Englisch], habe Rodolfo Napoleon Carpio Gonzales mit dem Verkauf der P?sse an Schmuggler und illegale Einwanderer jahrelang seine Spielsucht finanziert.
Am Dienstag sei der F?lscher, ein gebürtiger Ecuadorianer, von einem Londoner Gericht zu zwei Jahren Haft auf Bew?hrung, 200 Sozialstunden, 30 Tagen Therapie und einer Geldstrafe von 800 GBP verurteilt worden. Gestanden habe er seine illegalen Aktivit?ten bereits im November letzten Jahres.
P?sse für kriminelle Banden in Deutschland
über die Jahre soll Carpio Gonzales mithilfe spezieller Drucker Hunderte falscher P?sse in seinem zu Hause hergestellt haben. Er habe seinen Dachboden dazu in eine semi-professionelle Produktionsst?tte umgewandelt. Mit seinen Produkten habe er vor allem Menschenschmuggler-Banden in Europa versorgt.
Auf diesem Wege h?tten Menschen auf illegale Weise auch von au?erhalb der Europ?ischen Union nach Gro?britannien und in andere EU-L?nder einreisen k?nnen. Anfang 2019 sei die britische Kriminalpolizei (NCA) ihm auf die Spur gekommen. Mark McCormack, Abteilungsleiter bei der NCA, erkl?rte gegenüber der Presse:
Carpio Gonzales hat sich entschieden, sein Geld damit zu verdienen, falsche Dokumente herzustellen, die von Menschen genutzt werden, die illegal nach Gro?britannien gebracht werden. Er hat sich mit organisierten Kriminellen verbündet, die eine Gefahr für ungeschützte Menschen darstellen, indem sie illegale und oft gef?hrliche Einreisemethoden nutzen.
Aufgeflogen sei der F?lscher, nachdem die Polizei auf dem Pass eines illegal Einreisenden seine Fingerabdrücke habe nachweisen k?nnen. Anschlie?end h?tten die britischen Beh?rden seine DNA-Informationen an die Polizeibeh?rden aller europ?ischer L?nder weitergegeben. Auch in Deutschland sei man dadurch fündig geworden. So soll der Mann auch hier zulande gef?lschte P?sse für eine organisierte Menschenschmuggler-Bande hergestellt haben.
Eine milde Strafe?
Wie die NCA erkl?rt, sei das Schmuggeln von Menschen mit gef?lschten P?ssen ein gro?es Problem. Die Beh?rde arbeite auf allen Ebenen, um gegen diese Art der illegalen Einwanderung zu k?mpfen.
Die F?lscher selbst scheinen in Gro?britannien vom Gesetz her jedoch recht milde bestraft zu werden. Gem?? Kapitel 36 des geltenden Criminal Justice Act von 1925 steht auf die F?lschung eines Reisepasses maximal eine Haftstrafe von zwei Jahren. Diese kann in besonderen F?llen, wie im Fall von Carpio Gonzales, auf Bew?hrung ausgesetzt werden.
Zwei Jahre Haft sind nach § 276 StGB auch in Deutschland vorgesehen. Handelt der F?lscher jedoch ?gewerbsm??ig oder als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung von Straftaten […] verbunden hat“, kann die Freiheitsstrafe auf bis zu fünf Jahre ausgeweitet werden.
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