Gro?britannien: Steigende Zahl von Sportlern ersucht Spielsucht-Hilfe
Posted on: 23/11/2020, 02:21h.
Last updated on: 23/11/2020, 02:27h.
Eine zunehmende Anzahl britischer Sportler nimmt Hilfsangebote für Problemspieler und Spielsüchtige in Anspruch. Laut Sporting Chance, einer Organisation, die sich für das psychische Wohl von Sportlern engagiert, sei das Problem der Spielsucht unter Sportlern in diesem Jahr besonders evident geworden.
Wie der CEO der Organisation, Colin Bland, in einem heute ver?ffentlichten Interview mit Sky Sports News erkl?rt hat [Seite auf Englisch], mache Spielsucht mittlerweile mehr als die H?lfte der bei Sporting Chance beobachteten Suchterkrankungen aus.
W?hrend aufgrund strikter Kontrollen und Leitungsanforderungen seit Jahren die substanz-abh?ngigen Süchte zurückgingen, entwickelten sich substanz-unabh?ngige Süchte immer h?ufiger. Bland erkl?rt:
Zu Zeiten des Tony Adams war Alkohol eine gro?e Sache unter aktiven Sportlern. Ich denke, keiner der Fu?ballspieler von heute k?nnte einen derartigen Lebensstil haben und trotzdem so gut performen, wie sie es heute müssen. Wir wissen auch, dass sehr viele Drogentests durchgeführt werden, so dass die Sportler keine Substanzen zu sich nehmen k?nnen.
Obwohl ein Anstieg von Spielsucht bereits seit zehn Jahren beobachtet werde, sei im Jahr 2020 ein neuer H?chststand erreicht worden. Im Laufe des ersten Lockdowns in England habe Sporting Chance zwischenzeitlich ausschlie?lich Anrufe von aktiven Sportlern mit Spielsuchtproblemen erhalten.
Das Problem der Spielsucht sei in diesem Jahr jedoch nicht nur allgemein angestiegen, sondern habe sich auch auf andere Formen des Glücksspiels verlagert. So h?tten sich aufgrund der Schlie?ungen des landbasierten Glücksspielsektors immer mehr der Betroffenen dem Online-Glücksspiel zugewandt.
Mehr Glücksspielaufkl?rung gewünscht
Laut Bland wünschten sich viele Profisportler schon seit langem eine bessere Aufkl?rung über Spielsucht. Im Rahmen der Pandemie seien zwar auch neue Hilfsangebote kreiert und Aufkl?rungskampagnen gestartet worden, doch k?nnten diese nicht die zuvor üblichen Lehreinheiten von Angesicht zu Angesicht ersetzen.
Ich denke, eine weitere Folge der Pandemie, die wir gesehen haben, ist die Zug?nglichkeit für die Spieler. Denn alle versuchen, auf COVID-freundlichem Wege in den Sport zurückzukehren und w?hrend dabei der Kontakt mit den Spielern minimiert wurde, sind Dinge wie Unterrichtseinheiten oder der Zugang zu Spieler-Hilfsangeboten etwas zurückgegangen.
Gerade w?hrend der Pandemie seien derartige Faktoren jedoch besonders wichtig gewesen.
Bland hoffe daher, dass die Clubs und Ligen verschiedener Sportarten bald wieder Aufkl?rungsarbeit vor Ort zur Verfügung stellen k?nnen, mit Experten, die pers?nlich in die Clubs kommen, um aus der N?he mit den Spielern zu interagieren, wie es vor der Pandemie üblich gewesen sei.
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