Norwegen erlaubt Netzsperren im Kampf gegen illegales Glücksspiel
Posted on: 18/04/2023, 08:16h.
Last updated on: 18/04/2023, 08:32h.
Norwegen versch?rft seinen Kampf gegen illegales Glücksspiel. Aus diesem Grund beschloss die Regierung Ende vergangener Woche, der Glücksspielbeh?rde Lottstift [Seite auf Englisch] die M?glichkeit zur Verh?ngung von Netzsperren gegen missliebige Online-Anbieter zu geben. Die IP-Sperren sollen voraussichtlich ab Januar kommenden Jahres m?glich sein.
Der Ankündigung der Beh?rde zufolge befürworte die Regierung die Netzsperre der Webseiten von illegalen Glücksspiel-Anbietern in Norwegen ausdrücklich. So erkl?rte Lottstift-Direktor Henrik Nordal, dass die norwegischen Spieler vor den vom Schwarzmarkt ausgehenden Gefahren besser geschützt werden müssten.
Illegales Glücksspiel gef?hrdet Spieler in Norwegen
Ab kommendem Jahr werde Spielern der Zugang zu den verbotenen Webseiten verwehrt. Grund für den Schritt seien aus Sicht des Spielerschutzes die dort fehlenden Instrumente zur Gew?hrleistung eines verantwortungsvollen Online-Glücksspiels.
In einem Statement betont Lottstift die von den Betreibern ausgehenden Gefahren:
Die illegalen Glücksspiel-Unternehmen bieten aggressive Glücksspiele an, bei denen man in kurzer Zeit viel Geld verlieren kann.
Wie n?tig ein derartiger Schritt sei, h?tten der Beh?rde zufolge Untersuchungen gezeigt. Demnach seien 55.000 Spieler in Norwegen von einem problematischem Glücksspielverhalten betroffen. Weitere 122.000 seien zudem ernsthaft gef?hrdet.
Dies gef?hrde nicht nur das finanzielle Wohlbefinden und die Gesundheit der Betroffenen. Auch der Staat erleide massive Verluste durch hinterzogene Steuerabgaben. Hinzuk?men die Kosten für Pr?vention und Behandlung der Spieler. Insgesamt würden so allj?hrlich Sch?den in H?he von über 5 Mrd. NOK (440 Mio. Euro) verursacht.
Illegale von legalen Anbietern trennen
Ein weiterer Grund für die Einführung der Glücksspiel-Netzsperren liegt laut Lottstift in der besseren Information der Spieler in Norwegen. Diese wüssten oftmals nicht zwischen legalen und illegalen Angeboten zu unterscheiden.
Die Beh?rde habe ermittelt, dass dies bei rund 50 % der Spieler der Fall sei. In Kombination mit dem Werbeverbot für illegales Glücksspiel in Norwegen und unterbundenen Zahlungstransfers von und zu den Schwarzmarkt-Anbietern werde der Spielerschutz somit ma?geblich unterstützt.
Die Ankündigung kommt wenige Tage, nachdem in Schweden ebenfalls Ma?nahmen gegen das illegale Glücksspiel beschlossen wurden. Netzsperren z?hlen in dem skandinavischen Nachbarland sowie in vielen weiteren europ?ischen Staaten zu den Mitteln der Wahl, um die nicht lizenzierten Online-Anbieter zurückzudr?ngen.
Ob das IP-Blocking in Norwegen dazu beitr?gt, den Schwarzmarkt wirksam zu bek?mpfen, werden die kommenden Jahre zeigen. Bis Anfang 2024 werden die illegalen Glücksspiel-Betreiber in Norwegen jedoch noch ohne Sperre ihrer Netzzug?nge agieren k?nnen.
Allerdings hat Lottstift bereits angekündigt, die Bek?mpfung des illegalen Glücksspiels in den verbleibenden Monaten zu intensivieren. Dazu z?hle neben der Einleitung von Strafverfahren auch die Verh?ngung von Zwangsgeldern, drohte die Glücksspielbeh?rde.
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