Glücksspiel in Nordirland: Gro?teil der Bev?lkerung für eine strikte Regulierung
Posted on: 08/07/2020, 02:02h.
Last updated on: 08/07/2020, 02:02h.
Eine neue Umfrage hat ergeben, dass ein Gro?teil der Einwohner Nordirlands eine grundlegende Reformierung der geltenden Glücksspielgesetzgebung befürwortet. Die Befragten sprechen sich dabei für eine strikte Regulierung aus, um Spielerschutz zu gew?hrleisten und Spielsucht zu bek?mpfen.
Die Erhebung wurde von der Wohlt?tigkeitsorganisation CARE NI [Seite auf Englisch] in Auftrag gegeben und von der nordirischen Umfrageorganisation LucidTalk durchgeführt.
Laut der Umfrage wünschten sich 92 % der Befragten, dass ein neues Gesetz strikte Einzahlungslimits und H?chsteins?tze bei allen Formen des Glücksspiels vorgebe. Die restlichen 8 % bevorzugten es, beim Glücksspiel durch keinerlei Limits eingeschr?nkt zu werden.
Ebenfalls befürworte ein Gro?teil der Befragten (90 %) verpflichtende Glücksspielabgaben für Glücksspielunternehmen, um die Spielsuchtpr?vention und -behandlung mitzufinanzieren.
In England, Schottland und Wales beispielsweise leisten die Glücksspielfirmen derzeit sogenannte ?freiwillige Abgaben“. Im Sommer 2019 einigten sich die marktst?rksten Unternehmen (darunter Ladbrokes, William Hill, Bet365, Paddy Power und SkyBet) darauf, die Abgabe von 0,1 % der Jahresums?tze auf 1 % zu erh?hen.
Die aktuelle Glücksspielgesetzgebung Nordirlands basiert auf der Betting, Gaming, Lotteries & Amusements Order aus dem Jahr 1985. Da Nordirland zwar Teil des Vereinigten K?nigreiches ist, aber nicht zu Gro?britannien geh?rt, findet das britische Glücksspielgesetz (Gambling Act 2005) in Nordirland keine Anwendung. Das nordirische Glücksspielgesetz selbst reguliert lediglich den landbasierten Sport- und Pferdewetten-Sektor sowie die Lotterien.
Nordirlands wachsendes Spielsuchtproblem
Ein Hauptgrund für die geforderte Neuregulierung des Glücksspiels liege insbesondere in den steigenden Zahlen Spielsüchtiger. In Nordirland liege der Anteil der Problemspieler mit 2,3 % der Bev?lkerung viermal h?her als in England. Auch in Schottland und Wales liege der Anteil mit 0,7 % bzw. 1,1 % deutlich darunter.
Mark Baillie von CARE NI erkl?rt:
Die aktuellen Glücksspielgesetze in Nordirland sind mehr als veraltet und geh?ren in eine andere ?ra, in der das Online-Glücksspiel noch nicht existierte. Die unbequeme Wahrheit ist, dass Nordirland ein wahres Problem mit Glücksspiel-bedingten Sch?den hat und das bedeutet, dass es umso dringender ist, die geltenden Gesetze zu reformieren.
Durch den Lockdown sei das Problem besonders deutlich geworden. Isolation und Einsamkeit h?tten das exzessive Glücksspiel noch mehr ausarten lassen.
Ob und wann die Regierung des Landes tats?chlich ein neues Glücksspielgesetz verabschiedet, bleibt abzuwarten. Ende letzten Jahres hatte das Thema weit oben auf der Priorit?tenliste gestanden. Bisher jedoch mangelt es an konkreter Umsetzung.
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