?sterreich: Zentrale Sperrdatenbank Spielsüchtiger am Start
Posted on: 08/02/2021, 01:50h.
Last updated on: 08/02/2021, 01:50h.
Der ?sterreichische Verein Spielerhilfe hat den Start einer zentralen Sperrdatenbank angekündigt. In einer Pressemitteilung teilte die mittlerweile seit 14 Monaten aktive Organisation am Sonntag mit, dass die Datenbank in wenigen Wochen verfügbar sei. Diese solle es Spielern erm?glichen, sich sowohl vom terrestrischen Spiel als auch von Online-Casinos ausschlie?en zu lassen.
Derzeit werde die Online-Plattform vorbereitet und überprüft. Vor allem im sensiblen Bereich des Datenschutzes werde der gesamte Registrierungsprozess genau beleuchtet und optimiert.
Der Bedarf an einem derartigen Mechanismus des Spielerschutzes sei da. Bereits nachdem die Einrichtung der Datenbank im November letzten Jahres angekündigt worden sei, h?tten sich zahlreiche Interessenten gemeldet und gefragt, wann ein Eintrag erfolgen k?nne.
Der Sprecher des Vereins Spielerhilfe, Christoph Holubar, erkl?rt:
Die Nachfrage ist definitiv da. Laut Erhebungen sind in ?sterreich mindestens 90.000 Personen von problematischem Spielverhalten betroffen. Die Dunkelziffer dürfte aber weit h?her sein.
Das Finanzministerium sowie Lizenznehmer seien diese Woche zur Teilnahme an dem Projekt eingeladen worden. Zu den Konzession?ren geh?ren unter anderem die ?sterreichischen Lotterien, die Casinos Austria AG, ADMIRAL Casinos & Entertainment AG sowie AMATIC.
Die Beteiligten betonten immer wieder die gro?e Bedeutung des Spielerschutzes. Nun sei es an der Zeit zu zeigen, dass es sich bei diesen Aussagen nicht nur um leere Worthülsen handele, kommentiert Holubar.
Einrichtung der Sperrdatenbank: Niemand fühlt sich zust?ndig
Lizenzierte Anbieter in ?sterreich sind bereits seit der Verabschiedung des Glücksspielgesetzes im Jahre 2010 zur Teilnahme an einer Sperrdatenbank des Bundes verpflichtet. Allerdings sei dies weder seitens der Politik noch seitens der Betreiber umgesetzt worden.
4 Abs 3 Z 7 N? Spielautomatengesetz sieht Folgendes vor:
Der Betrieb von Glücksspielautomaten darf nur bei Teilnahme an einer bundesrechtlich vorgeschriebenen Austauschverpflichtung von Daten über Sperren und Beschr?nkungen von spielenden Personen zwischen Glücksspielanbietern erfolgen.
Erst Ende 2019 kam es auf Anfrage des Vereins Spielerhilfe zu einer Reaktion vom Bundesministerium für Finanzen. In einer Stellungnahme kommentierte das Ministerium, dass zurzeit die M?glichkeit eines betreiberübergreifenden Sperrdatenaustauschs ?sondiert werde“.
Dennoch seien Lizenzen in ?sterreich erteilt worden. Dies sei absurd, erkl?rte das Finanzministerium, denn diese h?tten ?mangels Vorliegen einer Datenbank“ nicht vergeben werden dürfen.
Auch Finanzminister Gernot Blümel beantwortete die Anfrage der Spielerhilfe. In seinem Schreiben erkl?rte er, dass er davon ausgegangen sei, die Betreiber müssten die Sperrdatei selbst einrichten:
Unter anderem wurde eine grunds?tzliche Austauschverpflichtung von Daten und Besuchs-bzw. Spielsperren oder Begrenzungen zwischen Glückspielanbietern für Automatensalons Terminals vorgesehen.
Kein echtes Interesse am Spielerschutz?
In seiner Pressemitteilung erkl?rt der Verein, dass im Rahmen pers?nlicher Gespr?che mit politischen Entscheidungstr?gern sowie mit Repr?sentanten der Branche der Eindruck entstanden sei, dass es keine ernsthaften Ambitionen für die Einrichtung einer Sperrdatenbank gebe, weder seitens der Politik noch seitens der Betreiber.
Das Finanzamt müsse mit erheblichen Einbu?en rechnen, sollte die Datenbank online gehen. Auch die Betreiber der Spielst?tten und Glücksspiel-Plattformen müssten Verluste hinnehmen.
Daher habe der Verein angekündigt, sich dieses Problems annehmen zu wollen, auch ohne die Unterstützung des Finanzministeriums und der Betreiber. Die Spielerhilfe werde 2021 für einen ?stark positiven Effekt beim Spielerschutz in ?sterreich“ sorgen.
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