Rituale und Aberglauben im Glücksspiel
Posted on: 26/12/2020, 05:09h.
Last updated on: 04/12/2020, 04:15h.
Silvester naht und damit auch der Brauch, am letzten Tag des Jahres rote Unterw?sche zu tragen. Von solchen Ritualen sind jedoch nicht nur Feste und Feiertage gepr?gt, sondern auch das Glücksspiel. Der Glaube an die ?Glücksstr?hne“ geh?rt für viele Spieler zum Glücksspiel dazu und kommt in vielen Varianten daher.
Die Signalfarbe Rot
Fest in der chinesischen Kultur verankert ist die Glücksfarbe Rot. Sie soll für Ruhm und Kraft stehen, aber ihr werden auch glücksbringende Eigenschaften nachgesagt. Viele Glücksspieler tragen daher beim Casino-Besuch etwas Rotes. In China sei es laut Redaktionsleiter des Ulmer Pressedienstes Ralf Grimminger Tradition, im Casino rote Unterw?sche zu tragen, um das Glück anzuziehen.
Spielerpsychologie und die Beeinflussbarkeit des Glücksspiels
Der Reiz des Glücksspiels liegt darin, dass der Gewinn dem Zufall überlassen bleibt. Viele Spieler glauben dennoch, ihr Glück beeinflussen zu k?nnen. Wie der Psychotherapeut Dr. Dirk Stemper erkl?rt, liege die Ursache hierfür im menschlichen Musterdenken. So sei das Denken des Menschen darauf ausgerichtet, Zusammenh?nge zwischen Ereignissen herzustellen und so künftige Ereignisse vorherzusagen. Obwohl dies beim Glücksspiel als Zufallsereignis nicht m?glich ist, verlassen sich daher viele Menschen seit jeher auf Aberglauben und Rituale.
Der eigentliche Grund, warum Rot in China so beliebt ist, ist jedoch ein ganz anderer, erkl?rt Yang Chunyu von der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. So habe es in der Sui-Dynastie (581-618) und in der Tang-Dynastie (618-907) strenge Vorschriften für das Tragen von Farben gegeben. Rot als Symbol für das Vertreiben von Unheil war nur an Hochzeiten und anderen Festen erlaubt. Heute werde es genau deshalb besonders gern in China getragen.
?Schwein gehabt“ – Tiere als Glücksbringer
Wer sich im Glücksspiel über einen Gewinn freuen kann, hat ?Schwein gehabt“. Zurückgehen soll die Wendung, so eine von verschiedenen Theorien, auf die Ursprungszeit des Kartenspiels. Das Ass soll damals noch ?Sau“ genannt worden sein – wer es zog, hatte den h?chsten Trumpf in der Hand und damit Glück im Spiel.
Darüber hinaus waren Schweine im Mittelalter ein Zeichen des Wohlstandes. Wer viele Schweine besa?, konnte sicher gehen, nicht hungern zu müssen.
Den Aberglauben an das Glücksschwein machen sich beispielsweise die deutschen Lotteriegesellschaften mit der Rubbellosserie ?Schwein gehabt“ zu Nutze.
Als besonders befremdlich dürfte hierzulande die thail?ndische Tradition wahrgenommen werden, bei der eine Tarantel nach den Lottozahlen befragt wird. Dabei werfen die Thail?nder Papierzettel mit Zahlen in das Tarantel-Nest. Welche sechs Zahlen die Spinne, die ihr Nest von Fremdk?rpern befreien will, wieder herausbef?rdert, gelten als Glückszahlen für einen m?glichen Lottogewinn.
Nummernschilder und Flugabstürze fürs Zahlenglück
Wie der ehemalige Banker und Auswanderer Matthias Abold erst im Oktober berichtet hat, setzen die Lottospieler in Thailand jedoch noch auf viele andere Rituale, um einen m?glichen Gewinn vorherzusagen. So h?tten die Beh?rden im Norden des Landes im September eine Tropfsteinh?hle schlie?en müssen, weil die Besucher kleine Steinbrocken abschlugen, die als Talisman beim Glücksspiel fungieren sollten. Abold erkl?rt weiter:
Ganz beliebt sind auch die Nummernschilder neuer Autos oder wenn etwas mit Zahlen gro? berichtet wird. Als der Malaysia-Airlines-Flug 370 verschwand, wurden diese Zahlen extrem in ganz Asien für Lotto und andere Glücksspiele nachgefragt.
Zahlen sind nicht nur in Asien, sondern auch in Deutschland mit dem Glauben an Glück oder Unglück verbunden. Viele Slotmaschinen machen sich dies zu Nutze und lassen neben Obst und Münzen gern auch die Sieben aufblinken. Unglück dagegen soll die 13 bringen.
Manche Casinos, wie die von Casinos Austria, drehen den Spie? jedoch um und machen Freitag, den 13. zum speziellen Event mit vielen Aktionen, Verlosungen und Hauptpreisen.
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